An der ansteckend heiteren Energie von CRAVITY besteht keinerlei Zweifel – Das konnte ich [Khadija Haque] sofort spüren, als SERIM, ALLEN, JUNGMO, WOOBIN, WONJIN, MINHEE, HYEONGJU, TAEYOUNG und SEONGMIN in einem Kreis um mich herum saßen und den künstlerischen Charme des Studios auf sich wirken ließen. An einem sonnigen Nachmittag in Manhattan sprachen die Jungs untereinander, während wir [EnVi] das Interview vorbereiteten.
SEONGMIN knabberte ein langes Band aus Fruchtgummi, MINHEE saß auf der Armlehne des Sofas, und einige andere überflogen das von uns vorbereitete Klemmbrett mit Ideen für das anstehende Fotoshooting. Der Rest der Mitglieder war in ihrer eigenen Welt, als sie die speziell gefertigten EnVi x CRAVITY-Sticker auf dem Tisch in der Mitte begutachteten. Sobald der Beginn des Interviews angekündigt worden war, rutschte MINHEE von der Armlehne auf seinen Platz neben JUNGMO, TAEYOUNG und WOOBIN. Mit allen neun Mitgliedern nunmehr startbereit, legten wir mithilfe von Übersetzerin Yonsoo Park los.
Im „Adrenaline“-Rausch
Direkt zu Beginn besprachen die Mitglieder ihr letztes Comeback. Im März 2022 hatten CRAVITY ihr neuestes Album, LIBERTY: IN OUR COSMOS, rausgebracht. Das Album ist gefüllt mit energiegeladenen Tracks, die die jugendliche Energie der Gruppe einfangen. Das Titellied mit dem passenden Namen „Adrenaline“ ist ein munterer Electro-Track, dessen Musikvideo auf dem Sportfeld einer Schule spielt. Dort strahlten die Jungs in Sportuniformen und Collegejacken.
TAEYOUNG lehnte sich ein Stück nach vorn, ehe er mit uns teilte, dass die Gruppe mit diesem Comeback auf „unsere jugendlichen Seiten und heitere Energie“ aufmerksam machen wollte. Schüchtern flüsternd fügte SEONGMIN hinzu: „Ich war richtig froh, mithilfe dieses Comebacks mit LUVITY zusammen zu sein.“ ALLEN fasste schließlich die Meinung aller zusammen: „Wir wollten unsere jugendlichen Seiten zur Schau stellen, damit unser Publikum, unsere Fans von unserer Energie zehren können, um sich genauso jugendlich und frei zu fühlen und genauso aufgedreht zu werden wie wir in diesem Album.“
Ein einheitliches Nicken ging durch die Runde. Nachdem das ursprüngliche Veröffentlichungsdatum wegen der COVID-19-Pandemie nach hinten verschoben werden musste, waren die Mitglieder aufgeregter denn je, ihren Fans – LUVITY – ihre neue Musik zu zeigen und die Freude am Spaß zu verbreiten.
Zukünftige Konzepte
Natürlich wollten wir mehr darüber wissen, was die Gruppe außerdem mit ihren Fans teilen möchte, sodass wir danach darüber gesprochen haben, was die Jungs in der Zukunft für Konzepte ausprobieren möchten. Sofort rief MINHEE: „Ohoo, neues Konzept!“ Die Möglichkeiten von Konzepten sind endlos und der Gedanke daran versetzte die Jungs in Spannung. Alle schauten sich gegenseitig an. Kaum hatte SEONGMIN seine Antwort mit dem Übersetzer abgesprochen und bestätigt, setzte er sich mit geraden Rücken hin, seine Fruchtgummi-Schnur immer noch in der Hand, und sagte selbstbewusst: „Traditionell!“ Der Rest der Gruppe widmete die volle Aufmerksamkeit ihrem Jüngsten, bevor ALLEN ausholte, dass SEONGMIN gerne ein traditionell koreanisches Konzept ausprobieren will. SEONGMIN nickte wild als Zeichen seiner Zustimmung.
Die anderen Mitglieder stimmten ihm ebenfalls zu und SERIM machte sich bemerkbar. Er lehnte sich bequem gegen die Rückenlehne seines Stuhls und sagte mit einem mühelos selbstbewussten Ausdruck: „Ich möchte … ein aufreizendes Konzept.“ Seine Antwort trat eine Welle an „Ja!“ und „Ooh!“ los, als die Mitglieder zeitgleich zu lachen begannen. „Wenn wir älter werden, möchte ich ein Konzept mit Uniformen ausprobieren“, antwortete JUNGMO im Anschluss. ALLEN fügte hinzu: „Vielleicht in etwas fernerer Zukunft, wenn wir alle reifer und erwachsener sind, vielleicht ein Konzept, bei dem wir Anzüge tragen?“ Eine kurze Pause, dann ein leichtes Schmunzeln. „So ein bisschen wie MONSTA X“, es folgte ein Lachen.
Die Köpfe zusammensteckend stimmte auch der Rest der Gruppe dem Vergleich mit ihren erfahreneren Kollegen zu. Kombiniert man die beiden Ideen, würde also ein aufreizendes Konzept in Anzug der Gruppe gut zu Gesicht stehen. Nur wenige Tage nach dieser Antwort präsentierten CRAVITY sich auf Instagram anlässlich der KCON Chicago – einer Art Messe für koreanische Kultur und Musik – in Anzügen. Ein erster Hinweis für Fans, was sie in Zukunft erwarten könnte.
Wie ein Idol gemacht wird
Als eine Idol-Gruppe der vierten Generation sind CRAVITY blutjung, zumal ihr Debüt erst zwei Jahre zurückliegt. Ungeachtet dessen treten sie mit einer Professionalität auf, die sonst in Gruppen zu finden ist, die deutlich vor ihnen ihr Bühnendebüt gefeiert haben. Die Mitglieder haben spürbar hart daran gearbeitet, jetzt an diesem Punkt zu sein. Die Jungs zeigen ständig ihre eigenen Seiten voller Witz und Spaß – Ein Zeichen dafür, dass sie das, was sie tun, wirklich lieben. WONJIN gab preis, dass er sich zum ersten Mal entschieden hat, ein Idol zu werden, nachdem er in der Schule aufgetreten war, und dieser unvergessliche Moment führte für ihn zum heutigen Tag. Schließlich schwelgten alle Mitglieder in Erinnerungen, warum sie selbst sich entschlossen, diesen Karriereweg einzuschlagen, sodass die Atmosphäre im Raum ernster und reflektierender wurde. „Vor drei Jahren habe ich bei Starship MONSTA X getroffen“, fügte MINHEE hinzu. „Das war wirklich mega, also wollte ich selbst debütieren.“ Basierend auf seinem riesigen Grinsen scheinen alle neun Mitglieder wahnsinnig stolz darauf zu sein, bei derselben Agentur unter Vertrag stehen wie ihre berühmten Kollegen.
Kaum hatte ALLEN das stille Mitglied neben ihm bemerkt, fragte er stichelnd: „Wie steht es um HYEONGJUN? Ich habe ihn noch gar nichts sagen hören.“ Das Necken ging weiter, als HYEONGJUN, der bisher ruhig gewesen war, sich zu ALLEN drehte und auf Englisch erwiderte: „Ich hatte vor zu antworten!“ Unberührt davon drehte sich HYEONGJUN wieder um und antwortete: „Andere Idol-Gruppen, die mehr Erfahrung haben, zu sehen, zu beobachten wie die Mitglieder ihre Jugend als Team erleben und ihre Aktivitäten zusammen bestreiten, hat mich wirklich motiviert, das auch zu wollen.“ MINHEE brachte den Gedanken zu Ende, indem er CRAVITY als Bund der Freundschaft und Familie bezeichnete.
Apropos Erfahrungen als Idol, es ist grundlegend wichtig zu erwähnen, dass CRAVITY kein normales Debüt hatten. Sie gaben ihr Debüt im April 2020, inmitten einer globalen Pandemie und umgeben von Lockdown-Maßnahmen. Deswegen waren sie bis vor kurzem nicht in der Lage, Live-Shows zu erleben, mit Fans zu interagieren und Konzerte zu geben. Unter diesem Zwang, alles digital und hinter einem Bildschirm zu machen, kamen die Jungs laut TAEYOUNG darauf, ihre Vorstellungskraft zu trainieren. „Weil vor uns keine Fans standen, haben wir uns vorgestellt, dass sie dort sind und das gab uns ein bisschen Kraft […] Es hat uns schon irgendwie frustriert, aber ich denke, das hat dafür gesorgt, dass wir stärker geworden sind.“
ALLEN sprach als nächstes an, dass sie es als Chance nutzten, um sich auf ihre Bühnenperformance und Selbstdarstellung vor einer Kamera zu fokussieren. „Wir wissen, dass die Fans hinter diesen Kameras sind […] von daher wollten wir, dass sie das Gefühl bekommen, dass wir für sie auftreten.“ Trotz des starken Kontrastes zwischen dem Necken und der Ernsthaftigkeit ist die Authentizität der Gruppe nicht von der Hand zu weisen. Die COVID-19-Pandemie stellte sich den Jungs in den Weg, aber mittlerweile zwei Jahre nach ihrem Debüt hat die Gruppe dieses Hindernis überwunden und hat jegliche Absicht voranzuschreiten und weiter zu wachsen.
Weil ich mehr über die Mitglieder und ihren Alltag als Trainees wissen wollte, habe ich gefragt, ob sie irgendetwas in ihrem Leben ändern würden. Ohne zu zögern, antwortete MINHEE als erstes: „Ich würde gerne wieder in die Grundschule gehen und meine Sommersprossen loswerden und vielleicht mehr Sonnenschutz tragen.“ Um seinen Punkt zu untermalen, wechselte er zu Englisch und sagte: „Ich mag meine Sommersprossen nicht.“ Danach fing er an zu lachen. Niemand hatte diese Antwort erwartet und alle Mitglieder lachten mit, sodass die unbeschwerte Atmosphäre zurückkehrte.
Das Interview wieder auf Kurs bringend antwortete SEONGMIN: „Ich würde gerne in die elfte oder zwölfte Klasse zurück und Starship früher beitreten, um mit der Ausbildung anzufangen.“ Die anderen Mitglieder reagierten mit einem „Oooh“, ehe JUNGMO frech hinzufügte: „Damit du MONSTA X beitreten kannst?“ Und so einfach brach die Gruppe erneut in Lachen aus.
Damit wieder etwas mehr Ordnung herrscht, gab ALLEN eine Antwort, die ihn sehr reif für sein Alter wirken ließ: „Als Trainee war ich sehr auf die Zukunft fokussiert. Ich war so darauf fokussiert, dieses eine Ziel zu erreichen, dass ich einen Tunnelblick entwickelt hatte. Ich habe nicht gesehen, was um mich herum passierte. Ich bereue es wirklich, meine Zeit als Trainee nicht genossen zu haben […], als alles noch weniger ernst war […] und ich würde mehr Zeit mit den anderen Jungs verbringen, bevor wir uns zusammenreißen mussten und eine Ernsthaftigkeit für alles entwickeln mussten.“ Alle nickten zustimmen nach dieser Antwort, die auf alle zuzutreffen schien. Sie wussten alle, was er meinte. Unter dem gesellschaftlichen Druck erfolgreich zu sein, ist es leider ein Leichtes einen Tunnelblick zu bekommen und zu vergessen, die Gegenwart zu genießen. Mit diesen Worten erinnerte ALLEN auf sanfte Weise daran, dass auch Idols nur Menschen sind und dass auch sie ein Gefühl für die Gegenwart verlieren, wenn sie auf ihre Ziele hinarbeiten.
Die Träume von CRAVITY
Als junge Gruppe in der Branche sind CRAVITY viele bekannte Gruppen vorausgegangen, die hohe Standards für ihre Nachfolger geschaffen haben. Wir fragten, wofür CRAVITY in der Zukunft bekannt sein möchte, woraufhin die Mitglieder hitzig miteinander diskutierten. Nachdem die Frage einige Male überdacht worden war, meldete sich SEONGMIN zu Wort. Seine Stimme kaum lauter als ein Flüstern reichte sein Gesichtsausdruck trotzdem aus, seine Meinung zu vermitteln: „Ich möchte, dass CRAVITY eine Gruppe wird, die großartige Musik hat, die man immer und immer wieder hören möchte. Das Ganze als Gruppe, bei der es Spaß macht, den Mitgliedern zuzugucken.“ Nachdenklich fügte SERIM hinzu: „Ich möchte gerne, dass CRAVITY eine Gruppe wird, die einem Regenbogen mit verschiedenen Farben, Reizen und Ausstrahlung gleicht.“ Die Aufrichtigkeit in seiner Stimme war eindeutig, als er nach seiner Antwort langsam zu nicken begann.
Aber das war das Ende dieser gedankenversunkenen Szene. ALLEN, aufmerksam wie eh und je, bemerkte einen verhältnismäßig ruhigen WOOBIN und sprach ihn an. „Wie sieht es aus mit WOOBIN?“ Die Verspieltheit der Gruppe kehrte zurück und mit der ungeteilten Aufmerksamkeit auf sich lachte WOOBIN schüchtern. Aus der Fassung gebracht und etwas überrumpelt fing er an, auf Englisch zu antworten. Unerwartet angesprochen zu werden, kann aber verständlicherweise das Gehirn durcheinander wirbeln und so kamen seine Worte nur als ein Wirrwarr heraus. Ich wollte ihn nicht weiter in Verlegenheit bringen, aber TAEYOUNG sah das anders. „Also, was versuchst du zu sagen?“ Die Mitglieder lachten weiter, aber TAEYOUNG verstand den ruhigen WOOBIN und, obwohl selbst amüsiert, erklärte er, dass WOOBIN meinte, dass CRAVITY hoffentlich eine Gruppe wird, die für ihre „Live Performances“ bekannt ist. ALLEN setzte dort an und fügte hinzu: „Wir wollen für unsere Auftritte live auf der Bühne und für unsere Bühnenpräsenz bekannt sein. Ich denke, WOOBIN hofft, dass wir die beste Gruppe der vierten Generation werden dürfen.“ Mit ihren Auftritten, die einen aufhorchen lassen, haben CRAVITY zweifellos das Potential dazu, eine solche Gruppe zu werden. Einige Tage nach dem Interview präsentierten die Jungs im Rahmen von KCON Chicago eine spaßige und charismatische Show. Sie traten zum ersten Mal außerhalb von Korea auf und dominierten die Bühne, was zeigt, dass sie eine der besten Gruppen werden können.
Die Talente von CRAVITY hören jedoch nicht beim Singen, Tanzen und Performen auf. Einige Mitglieder hatten einen Anteil am Songwriting ihrer Alben. SERIM, ALLEN und WONJIN sind offiziell in den Credits gelistet, u.a. für „Adrenaline“, „Gas Pedal“ und „VENI VIDI VICI.“ Auch TAEYOUNG, JUNGMO und WOOBIN zeigten in unserem Interview Interesse daran. „Ich würde gerne Texte schreiben und Lieder zusammenstellen, die sehr echt sind, von ganzen Herzen kommen, und schlussendlich möchte ich Musik machen, die nur von CRAVITY und mir kommen kann“, führte WOOBIN näher aus. Er gab preis, dass er schon viele Songs geschrieben hat. „Ich habe ein paar Songs geschrieben, die auf CRAVITY zugeschnitten sind und auch die Stimmen aller Mitglieder, ihre Klangfarbe und die Positionen berücksichtigen. In Zukunft hoffe ich, dass wir LUVITY all diese Lieder hören lassen können.“ ALLEN fügte hinzu, dass diese Songs „wirklich gut“ wären, und TAEYOUNG dramatisierte: „Die Lieder warten darauf, auf die Welt zu kommen!“
Vom Songwriting gingen wir dazu über, welche Ziele die einzelnen Mitglieder für CRAVITY haben. Wieder ohne zu zögern, antwortete dieses Mal JUNGMO zuerst: „Ich möchte nach der Pandemie eine Welttournee machen. Es wird besser, also hoffe ich, dass das bald sein wird.“ TAEYOUNG sagte außerdem: „Ich wünsche meinen Mitgliedern, dass wir alle eng befreundet bleiben, hart arbeiten […] und weiterhin gute Musik machen und auftreten.“ Aber wenn wir eine Sache über CRAVITY gelernt haben, dann dass kein einziges Mitglied ungehört bleibt. ALLEN sprach HYEONGJUN an und der hatte eine einfache Antwort parat: „Englisch-Meister“. Dieser Konter füllte den Raum auf ein Neues mit dem Lachen der neun Mitglieder von CRAVITY.
Die Zukunft von CRAVITYs Musikvideos
Musikvideos sind im K-Pop oft äußerst durchdacht und bringen dabei ein einzigartiges Konzept sowie ausgeklügelte Kulissen und grafische Darstellungen mit. Einige davon werden sogar außerhalb von Korea gedreht, was ihnen eine besonders globale Nuance verleiht. Aber dank ihres Debüt inmitten der Pandemie konnten CRAVITY noch nicht viel als Gruppe reisen. Trotzdem halten ihre Musikvideos sowohl visuell als auch graphisch mit und geben dem Konzept einen kreativen Rahmen.
Mit dem Höhepunkt der Pandemie hinter uns und gelockerten Reisebestimmungen wäre ein Musikvideo im Ausland eine Möglichkeit. Als wir die Jungs fragen, wo sie ein Musikvideo drehen würden, wenn sie es überall auf der Welt könnten, löste WONJINs Antwort wieder allgemeines Lachen aus: „In dem Burger-Laden, wo wir gerade Mittag gegessen haben.“ ALLEN und MINHEE gaben ihr Bestes, die Antwort zu verteidigen, indem sie erklärten, dass der Laden und die Straße, in der er liegt, gut aussahen.
Wir wollten gerade nach dem Namen der Restaurants fragen, da unterbrach eine aufgeregte Stimme diesen Gedanken. „Ich möchte nach Hawaii!“ SEONGMIN hatte sich halb aus seinem Stuhl gedrückt, die Augen leuchtend vor Begeisterung und einem breiten Grinsen auf den Lippen. Die ganze Gruppe konnte gar nicht anders, als SEONGMIN ebenfalls anzugrinsen. Ihr Jüngster hatte einfach mit solchem Selbstbewusstsein geantwortet und auch sein Flüstern hatte er merkbar abgelegt. Ich nickte in Zustimmung, dass Hawaii ein wunderschöner Ort wäre. Der Ort passt mit seiner jugendlichen und spaßliebenden Atmosphäre zu CRAVITY wie die Faust aufs Auge. So nutzte ich gleich die Chance, ihn noch mehr zum Reden zu ermutigen und fragte, ob er dort schon einmal gewesen sein. Das Gesicht zu einem kleinen Schmollen verzogen antwortete er mit einem niedlich betonten „Neeein“, aber alle machten ihm Mut, dass es nicht mehr lange dauern würde. Schon kehrte das Lächeln noch größer zurück. ALLEN fügte außerdem hinzu: „Ja! Lass es wahr werden. Glaub daran!“, woraufhin er eine neue Runde Lachen erntete.
Die Reihe an lustigen Antworten setzte JUNGMO fort, nachdem er sich das Mikrofon geschnappt hatte. Langsam, aber auf Englisch, sagte er: „Ich möchte … LA.“ Dann gab es eine kurze Pause. In der Erwartung, dass er ausführen würde, dass LA eines der Musikzentren der Welt ist, nickte ich und ermutigte ihn zum Weitersprechen. Aber JUNGMO wandte sich nur ALLEN zu und mit einem kessen Schmunzeln brachte er seinen Gedanken zum Abschluss. „In ALLENs Haus.“ Die Mitglieder prusteten wieder los. ALLEN, weiterhin am Lachen, antwortete: „Mein Haus? Dann treten wir uns aber auf die Füße.“
Obwohl CRAVITY eine beeindruckende Diskografie haben, genießt und würdigt die Gruppe nach wie vor eine Vielzahl an K-Pop-Liedern. Auf die Frage, welche Lieder sie gerne covern möchten oder von welchen Liedern sie ihre eigene Version machen wollen, kamen die Antworten wie aus der Pistole geschossen. Alle riefen durcheinander. TAEYOUNG legte los mit „Jopping“ von SuperM: „Das ist unser absolut liebstes Dance Cover.“ ALLEN klinkte sich ein und fügte hinzu: „LUVITY denken das auch. Ich glaube, der Song passt gut zu uns […] genauso wie der Tanz und die Choreografie. Es steckt viel Energie drin, also […] schätze ich, dass wir es gut umsetzen könnten, wenn wir solche Lieder kriegen würden oder wir ‚Jopping‘ performen dürften.“ MINHEE setzte außerdem „Simon Says“ von NCT 127 auf die Liste, woraufhin TAEYOUNG nickte.
SERIM ergänzte „Tiger Inside“ von SuperM und wiederum stimmten alle Mitglieder ohne Umschweife zu. Zuvor hatten sie den Song bereits mit sechs Mitgliedern gecovert, aber SERIM betonte, dass er auf eine Chance hofft, das Cover mit allen neun Mitgliedern zu wiederholen.
Unendliche Liebe für LUVITY
Während sie nacherzählten, was sie bei ihrem ersten Konzert in Seoul alles erlebt hatten, machte SERIM den Anfang. Er sagte, es hätte Spaß gemacht. Darüber hinaus merkte er an: „Es war irgendwie etwas traurig, weil wir die Rufe der Fans wegen der strikten Corona-Richtlinien in Korea nicht hören konnten.“ [Anm. der Übersetzerin: In Korea durften zu der Zeit Konzerte zwar wieder stattfinden, aber das Publikum durfte nicht laut rufen.] ALLEN ergänzte: „Ich dachte, dass es eine großartige Möglichkeit für unsere Fans war, uns tatsächlich zu sehen. Also hatte es einen großen Einfluss, indem sie da waren, in Person, und uns auf der Bühne performen sehen konnten, obwohl wir sie nicht hören konnten […] Wir wissen, dass viele LUVITY ihre Freunde mitgebracht haben, die vielleicht keine Fans waren und dann zu Fans geworden sind. Deshalb bin ich wirklich froh, dass wir die Möglichkeit hatten, ein Offline-Konzert abzuhalten.“ Trotz der Tatsache, dass sie die Fans nicht rufen hören konnten, erinnert sich WONJIN daran, dass er die Energie von LUVITY spüren konnte. „Der Fakt, dass LUVITY am Veranstaltungsort sein würden, hat mich angestachelt. Außerdem war es echt aufregend, ihre Energie während des Konzert zu spüren.“
Als wir uns dem Ende des Interviews näherten, fragten wir, ob die Mitglieder Botschaften hätten, die sie gerne an ihre Fans, LUVITY, weitergeben möchten. MINHEE startete mit einer sehr ehrlichen Äußerung: „Du lebst nur einmal, also lebe dein Leben mit CRAVITY.“ Das lockte eine Runde Gelächter hervor, die erst abebbte, sobald die Mitglieder immer wieder „YOLO“ sagten. Dann fügte HYEONGJUN freudig hinzu: „Vielen Dank, dass ihr uns unterstützt und uns anfeuert.“ JUNGMO machte weiter. „Wir werden uns auf den Weg machen, um alle LUVITY zu treffen. Also wartet bitte auf uns“, sagte er. „Ich möchte euch wirklich gerne treffen.“ TAEYOUNG setzte die Botschaften fort: „Wir möchten uns echt dafür bedanken, dass ihr die letzten zwei Jahre auf uns gewartet habt. Es ist eine große Freude, euch von Angesicht zu Angesicht zu sehen. Also bleibt bitte gesund und freut euch weiterhin auf uns.“ Dann war ALLEN dran. „Ich möchte euch nur versichern, dass ihr nicht allein seid, LUVITY. Ihr habt immer CRAVITY. Wir denken immer an euch und sind dankbar dafür, dass wir unsere Jugend mit LUVITY teilen können und wir danken LUVITY dafür, dass sie ihre Jugend mit uns teilen. Ich hoffe, dass wir vielleicht dazu in der Lage sein werden, für immer zusammen zu sein.“
Nach einigen Überlegungen fügte WONJIN noch mal hinzu: „LUVITY sind sehr besonders. Wir werden oft gefragt, wie es sich angefühlt hat, während der Pandemie unser Debüt gegeben zu haben. Aber das betraf nicht nur uns. Unsere Fans, LUVITY, unterstützen eine Gruppe während dieser Pandemie. Dahingehend sind LUVITY besonderer, weil sie eine Gruppe anfeuern, die sie noch nie zuvor gesehen haben. Also möchte ich mich bei LUVITY dafür bedanken, dass sie so lange darauf gewartet haben, uns in Person zu sehen und zu treffen.“
Dieses innige Ende kommentierte ALLEN abschließend mit „Gut gesagt.“
An der Liebe dieser Gruppe für ihre Fans besteht keinerlei Zweifel. Sei es, dass sie ihre Fans im Laufe des Interviews ständig erwähnen, oder seien es die rührenden Nachrichten an LUVITY, CRAVITY haben ihre Fans sehr gern und sie haben das heute auf jeden Fall gezeigt, auch in allem, was sie tun. Wir wickelten das Interview ab und TAEYOUNG brachte all das in einer letzten Botschaft an LUVITY perfekt auf den Punkt: „Wir lieben euch!“
Photographed by Natalie J;
Art Direction by Nevi Gaetan and Mal Peterson;
Fashion Editor by Mayra Peralta;
Special thanks to Tanner Fletcher and Nicholas Raefski for wardrobe.